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Motivation der Mitarbeitenden


Die perfekten infrastrukturellen Maßnahmen sind getroffen und wurden entsprechend mit den Mitarbeitenden kommuniziert. Trotzdem sind nach wie vor viele nicht ganz überzeugt und lassen nach wie vor das Auto nicht stehen? Hier greift die Mitarbeitermotivation. Einmal aufs Fahrrad gestiegen fährt es sich gleich viel leichter. Doch wie bekomme ich die Belegschaft auf das Rad? Das Stichwort heißt Mitarbeitermotivation und kann verschieden umgesetzt werden. Im Folgenden werden Beispiele von Aktionen, sinnvollen Bezuschussungen, Team- building Maßnahmen, Auszeichnungen und zur Verfügung stellen von Fahrrädern gegeben, mit denen Sie selbst die letzten Kollegen zumindest für einige Tage zum Rad fahren bewegen werden.


Aktionen (🔓 - Basismaßnahme, 🤹🏼 - Spaßfaktor)

Aktionen sind so divers wie die Zielpersonen, die dabei angesprochen werden sollen. Aktionstage oder sogar Wochen zum Thema Fahrrad bieten über einen gewissen Zeitraum eine hohe Auseinandersetzung damit und sorgen durch ihren Eventcharakter für eine positive Grundstimmung. Gehen Sie im Rahmen dieser auf Messen wie z.B. der Velomesse in Berlin Fahrräder ausprobieren und so können direkt Vorurteile und Hemmnisse abgebaut werden. Mit dem richtigen Equipment, macht Fahrradfahren nämlich auch richtig Spaß.

Bieten Sie einen Fahrrad- Infomarkt an, an dem verschiedene Fahrradmodelle vorgestellt werden in vielen Preiskategorien. Umfang und Art der Aktionsangebote können je nach Aufwand bei einem Aktionstag sehr verschieden sein. Planen Sie ausreichend Zeit für die Vorbereitung der Veranstaltung ein und sorgen Sie für ausreichende Information und Werbung bei den Mitarbeitern, z.B. über einen Artikel in der Mitarbeiterzeitschrift. Besonders gut eignet sich ein Aktionstag als Auftakt für weitere Maßnahmen der Betrieblichen Radverkehrsförderung.

Nicht mehr wegzudenken ist mittlerweile die erfolgreiche alljährlich im Sommer (zwischen dem 1.5.-31.8.) stattfindende Fahrrad-Aktion des ADFC und der AOK "Mit dem Rad zur Arbeit". Während des Aktionszeitraums sollen möglichst viele Mitarbeiter/innen aus Unternehmen mit dem Fahrrad zur Arbeit kommen. Teilnehmen können sowohl Einzelpersonen als auch Teams. Wer an mindestens 20 Tagen mit dem Rad zur Arbeit kommt – von zu Hause aus oder kombiniert mit öffentlichen Verkehrsmitteln - kann an der Verlosung von Team- und Einzelpreisen teilnehmen. Die Möglichkeit, schnell und einfach eine eigene Gesundheitskampagne zu fahren, wurde ebenfalls bereits geschaffen. MdRzA :: Bundesweit (mit-dem-rad-zur-arbeit.de)

Diese kann dann z.B. als Fahrradwoche stattfinden, bei der sich eine Arbeitswoche lang alles um das eine Thema dreht. Jeder versucht in dieser Zeit, mit dem Fahrrad zu kommen und weitere Aktionen verschaffen der Fahrradwoche ein angenehmes Flair. Gerade die Geschäftsführung hat hier ihre Vorbildrolle einzunehmen und sich voll auf die Themenwoche einzulassen, um den anderen im Betrieb aufzuzeigen, von welch großer Bedeutung das Thema im Allgemeinen sowie insbesondere in dieser Woche ist.

 

Die sogenannte Fahrradstempelkarte für Vielfahrer kann zu mehr Ehrgeiz innerhalb des Unternehmens führen. Ist diese voll, kann sie in Verlostöpfe oder sonstige Gewinne umgewandelt werden und die Mitarbeitenden können sich gegenseitig in einer internen Rangliste dabei messen, wer die größte Sportskanone ist. Die Variante für alle heißt Radel-Lotterie, bei der innerhalb eines Zeitraumes z.B. eine Woche alle mit dem Fahrrad gekommenen Preise in der Lotterie abstauben können, sofern sie denn gezogen werden. Ist diejenige Person jedoch mit dem Auto gekommen, so wandert der Preis zurück in den Lostopf oder wird für den nächsten Tag oben draufgesetzt.

Ist Ihnen das alles zu aufwendig oder Sie sehen ein kleineres Unternehmen, bei dem die Umsetzung als schwierig erscheint, so können Sie zum einen gefahrene Kilometer der Mitarbeitenden in Spenden für den guten Zweck umsetzen und zahlen einen fixen Betrag pro Kilometer, z.B. 5 cent an gemeinnützige Organisationen im Umfeld des Unternehmens bzw. der Region. Sowas kommt häufig besonders gut an und verstärkt ein weiteres Mal die Werte, die Sie im Unternehmen vermitteln wollen.

Zudem gibt es bereits viele Möglichkeiten, an externen Wettbewerben, z.B. in ihrer Stadt, teilzunehmen. Der organisatorische Aufwand ist damit bedeutend geringer und trotzdem ist der Effekt mindestens der gleiche, als wenn Sie solche Wettbewerbe selbst veranstalten. Der Vorteil liegt auch darin, dass sich mit anderen Firmen und deren Herangehensweisen an das Thema ausgetauscht werden kann und Sie neue Inspirationen für Ihre Arbeit finden.

Beispielaktionen:

"best for bike – der deutsche Fahrradpreis"

"bike to work"

"Mit dem Rad zur Arbeit"

"Stadtradeln"

 

Bezuschussungen (⌚ - geringer Aufwand)

 

Bei wem die intrinsische Motivation auch nach all den genannten Vorteilen nicht hoch genug ist, der kann vielleicht durch ein wenig monetäre Unterstützung doch noch gecatcht werden. Zum einen wäre dort der mögliche Umstieg vom Auto auf das Fahrrad zu nennen, bei dem mit einfachen Mitteln eine höhere Bereitschaft erreich wird. Wie bereits in einem vorherigen Abschnitt erwähnt, sind PKW- Parkplätze nicht nur super kostenintensiv für ein Unternehmen, sondern nehmen außerdem auch noch einiges an Platz weg. Wer also zukünftig auf einen eigenen Firmenparkplatz verzichtet, kann von Ihnen ein kostenloses Rad zur Nutzung zur Verfügung gestellt bekommen oder die Kosten die eigentlich für den Parkplatz angerechnet worden wären in Form von Gutschriften, Gehaltserhöhungen oder was Ihnen sonst noch einfällt angerechnet bekommen. Damit sich das auch für Mitarbeitende lohnt, die ggf. weiter weg wohnen, ergibt die Bezuschussung der Fahrradmitnahme im ÖPNV absolut Sinn. Es ermöglicht eine Kombination von verschiedenen Verkehrsmitteln bis zum eigentlichen Ziel, der Unternehmensstätte. Sprechen Sie ggf. auch mit den öffentlichen Personenbeförderungsgesellschaften, um eine bestmögliche Lösung für alle zusammen zu finden.

Üblich ist es auch, im Pendant zu der Spritkostenübernahme beim Dienstfahrzeug, nicht nur die Reparaturkosten, sondern auch eine Kilometerpauschale an die Mitglieder auszurichten, die nicht das Dienstfahrrad, sondern eben ihr eigenes privates Fahrrad nehmen, um damit zur Arbeit zu kommen. Auch hier fallen Verschleiß- und Reparaturkosten für die Instandhaltung an. Eignen dafür würden sich die Kosten, die der ÖPNV ansonsten verursachen würde, wenn der Mitarbeiter sich nicht für das Fahrrad entscheidet, oder aber anteilige Kosten pro Kilometer.

 

Team- building (🤹🏼 ‍- Spaßfaktor)

 

Einzelne Mitarbeiter anzusprechen und für Mobilitätsalternativen zu begeistern, ist häufig schwierig. Darum bedarf es gemeinsamer Aktionen, um ein Gruppengefühl zu schaffen und auch die Leute zu erreichen, die sonst schwierig zu erreichen sind. Team- building Maßnahmen haben genau das zum Ziel. Es bildet sich eine gemeinsame Truppe mit geteilten Werten.

Haben alle den verkehrssicheren Umgang gelernt, steht einem Betriebsausflug mit dem Fahrrad nichts mehr im Wege. Zeigen Sie zunächst, wie ihr Unternehmen sich auf und neben dem Betriebsgelände auf die Fahrräder eingestellt hat. So wissen alle direkt, dass sich bei Ihnen etwas getan hat und wie der tägliche Arbeitsweg gestaltet werden kann.

Danach geht es richtig los zu einem schönen Ziel eurer Wahl, an dem ein bisschen verweilt werden kann und bei gemütlichem Picknick oder Grillen sich weit über das Thema Fahrrad ausgetauscht wird. Achten Sie darauf, dass die Strecke nicht zu lang und auch für Nicht- Sportler zu bewältigen ist. Stellen Sie Pedelecs und andere Fahrradmodelle zugeschnitten auf den jeweiligen Arbeitnehmer zur Verfügung. Der Betriebsausflug hat den positiven Nebeneffekt, dass alle sich nicht nur auf der Arbeit, sondern auch daneben kennenlernen und neue Seiten bei Ihren Kollegen entdecken. Häufig treten wir auf der Arbeit ganz anders auf, als wir das im privaten Leben sonst tuen. Der Ausflug schweißt die Truppe zusammen und verschafft ein noch kollegialeres und entspannteres Verhältnis in den Büroräumen.

 

Anerkennung (🔓 - Basismaßnahme, ⌚ - geringer Aufwand)

Schön ist es für Menschen, die Engagement zeigen immer, wenn Sie dafür Anerkennung bekommen. Dafür ist in einem Unternehmen der Vorstand zuständig, der hier auch immaterielle Anerkennung zeigen kann. Es können Radfahrer des Jahres oder des Monats ausgezeichnet werden, Artikel über umweltbewusste Mitarbeiter verfasst werden und auch einfach mal „Danke“ sagen hat schon einen positiven Effekt. Das motiviert und zeigt Ihr Interesse an Allen im Betrieb. Die Belegschaft spürt sofort, wenn das was Sie machen anerkannt wird. Das geht natürlich auch weit über das Thema Rad hinaus.

Wenn Sie noch eins draufsetzen wollen, belohnen Sie mit kleinen Prämien, Geschenken oder Produkten die Mitglieder, die sich mächtig ins Zeug gelegt haben. Ein kostenloses Frühstück zu Beginn der Fahrradsaison ist sehr beliebt oder das Bestellen von Essen/Essen gehen einmal im Monat. Hier ist Ihrer Kreativität keinerlei Grenze gesetzt. So etwas spricht sich herum und Kollegen werden vielleicht auch kurzzeitig etwas neidisch auf Radfahrende im Betrieb, bis sie dann schließlich selber loslegen.

 

Fahrradoptionen aufzeigen (🔓 - Basismaßnahme, ⌚ - geringer Aufwand)

 

Die Diensträder auch für den privaten Gebrauch freizugeben ist wichtig, um eine ernsthafte Alternative zum Auto zu haben. Für viele Wege im privaten Bereich zum Einkaufen, zu Freunden oder Aktivitäten, wird ansonsten erneut das Auto benutzt und das Fahrrad gerät ins Hintertreffen. Die Fahrräder bieten die Option zu einer schönen Fahrradtour und erlauben Sie die Nutzung im Privaten nicht, so geht es nur um eine Verschiebung der Nutzung auf der Arbeit, was den meisten schlichtweg nicht reicht, um umzusteigen. Wenn Sie ihre Räder entsprechend designed haben, hat es außerdem noch einen „kostenlosen“ Werbeeffekt. Zudem können auf dem Gelände oder für kürzere Zeiträume Mieträder für Interessierte bereitgestellt werden. So sind alle sehr flexibel und können sich zunächst einmal an das Fahrrad gewöhnen.

 

Weitere Optionen, gerade in größeren Städten, sind Stadträder die häufig schon bis zu 30 Minuten kostenlos sind oder das sogenannte „Call a Bike“ System der deutschen Bahn. Auch immer mehr E-Roller- Anbieter lassen sich in deutschen Großstädten nieder und sind eine bequeme Alternative auf kürzeren Strecken. 

 

Inspiration (🤹🏼‍ - Spaßfaktor)

 

Die Aktionen und Events dürfen dabei nicht zum Alltag werden, sonst werden Sie schnell langweilig und eintönig. Beziehen Sie die Schwarmintelligenz des ganzen Unternehmens mit ein, um Inspiration für neue Ideen rund um das Thema Fahrrad zu bekommen. Zusätzlich zu dauerhaft bestehenden Infrastrukturen und Events schaffen Sie so immer neue Impulse, die wichtig sind, um die Motivation im ganzen Team hochzuhalten.

Eine Sonderaktion im betrieblichen Vorschlagswesen, bei der Sie die Vorschläge der Beschäftigten entgegennehmen kann hier große Abhilfe schaffen, denn gerade hierbei kommen nicht nur neue Ideen auf, sondern es werden auch alte Probleme neu beleuchtet und geben direkt Anreize dafür, Lösungen zu finden und etwas zu ändern. Die Mitarbeitenden kennen sich mit den Wegen von und zur Arbeit aus und erkennen schnell Verbesserungspotenziale. So entstehen Identifikationen und hohe Motivation bei allen Beteiligten.

Im Folgenden finden Sie erfolgreiche Beispiele aus Unternehmen, die dem Thema Umweltschutz im Betrieblichen Vorschlagswesen einen besonderen Platz eingeräumt bzw. Sonderaktionen zum Thema Umweltschutz durchgeführt haben. In entsprechender Weise kann auch das Thema Nachhaltige Mobilität bzw. Fahrradverkehrsförderung in das Betriebliche Vorschlagswesen eingebunden werden.

Praxisbeispiele zum Thema Umweltschutz im Betrieblichen Vorschlagswesen:

Franz Schneider Brakel GmbH + Co.
HiPP-Werk Georg Hipp GmbH & Co. KG
Kreissparkasse Hannover
Märkisches Landbrot GmbH
Weidmüller Interface GmbH & Co. KG

Ganz unabhängig von jeglichen Events sollten Sie regelmäßig, z.B. alle sechs Monate, Umfragen per Email oder analog durchführen. Sie bleiben so immer auf dem neuesten Stand Ihrer Belegschaft und bieten ein offenes Ohr an. Die Meinungen der Menschen, für die Sie die ganze Arbeit auf sich nehmen, sind natürlich elementar wichtig für Ihre Arbeit in dem Bereich.

Wer weiterhin über den Tellerrand hinausblicken möchte, für den bietet sich eine Mitgliedschaft in einem Fahrradclub an. Diese setzen sich für die Interessen der Radfahrenden ein und bieten konkrete Beratungen an. Außerdem engagieren sie sich gesellschaftlich sowie in der Politik und haben damit eine viel größere Reichweite und mehr Möglichkeiten, als es ein einzelner Betrieb hat. Am Besten vereinbaren Sie direkt einen Termin, bei dem sich ein Fahrradclub aus Ihrer Nähe vorstellt und alles rund das Thema Fahrrad den Mitarbeitenden ans Herz legen kann.